Dienstag, 3. Januar 2017

Die Falle von Melanie Raabe

"Sie kennt den Mörder ihrer Schwester."





Worum geht's?
Bestsellerautorin Linda Conrads ist vielen Menschen ein Rätsel. Die 38-Jährige ist erfolgreich und bekannt, doch seit 11 Jahren hat sie keinen Fuß mehr vor die Tür gesetzt. Zurückgezogen lebt sie in ihrer Villa am Starnberger See. Warum sie diesen Weg für sich gewählt hat, wissen nur wenige. Vor Jahren wird ihre jüngere Schwester grausam ermordet und Linda findet sie inmitten eines Blutbades. Doch sie sieht auch den Mörder, der vom Tatort flieht. Diese Bilder quälen sie noch immer und dann eines Tages passiert das Unfassbare. Sie erkennt den Mörder im Fernsehen. Sie ist sich sicher, es muss derselbe Mann sein, der ihr ihre Schwester genommen hat. Für Linda steht fest, sie wird sich rächen und ihn in eine Falle locken.


Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich damals sofort neugierig gemacht. Eine Frau erkennt den Mörder ihrer Schwester wieder und will ihn in eine Falle locken. Das klingt nach Spannung, aber auch nach jeder Menge Emotionen.
Leider hat Die Falle bei mir dann aber doch nicht alle Erwartungen erfüllen können.

Linda lebt seit dem Tod ihrer Schwester zurückgezogen am Starnberger See. Das Essen lässt sie sich nach Hause bringen und zweimal in der Woche kommt ihre Assistentin Charlotte vorbei. Linda schreibt jedes Jahr ein neues Buch und ist damit sehr erfolgreich. Keiner vermutet, wie es in ihr aussieht. Panikattacken verfolgen sie, genauso wie die Bilder von damals, als sie ihre Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden hat.
Jahrelang kann sie den Mord an ihrer geliebten Schwester verdrängen, doch als sie den vermeintlichen Mörder so viele Jahre nach der Tat im Fernsehen wiedererkennt, kommt alles wieder hoch.
Doch eines ist ihr sofort klar, sie will die Angelegenheit allein klären, ohne Polizei.

Und so lädt sie den vermeintlichen Mörder, der als Nachrichtenreporter arbeitet, zu sich ein. Eine besondere Gelegenheit für jeden Journalisten, denn so ein Interview mit ihr ist ein Privileg.
Victor Lenzen ist 53 Jahre alt, Journalist, Vater einer 13-jährigen Tochter, geschieden und Mörder. Oder vielleicht doch nicht?

Parallel arbeitet Linda an einem neuen Werk, in dem sie die Geschichte ihrer Schwester erzählt. Es geht um den Mord und alles, was danach passiert. Von der Idee her fand ich das nicht schlecht, leider führt dieser Aufbau aber zu einigen Wiederholungen und verwirrenden Sprüngen.

Es hat schon etwas Bedrückendes, den Alltag von Linda kennenzulernen. Diese Isolation erscheint jedem anderen als Strafe, aber für sie fühlt es sich richtig an. Sie hat ihren Wintergarten, den sie pflegt und einen Hund als treuen Begleiter an ihrer Seite. Eines ihrer wenigen Lebenszeichen an die Welt sind ihre Bücher.
Doch irgendwie konnte ich Linda verstehen. Es ist kein Wunder, dass sie nach dem Fund ihrer Schwester so stark traumatisiert ist und ihr diese Bilder immer wieder auflauern. Und wenn man eine Weile so gelebt hat wie sie, ist es wahrscheinlich fast unmöglich wieder zur Normalität überzugehen. Man schafft sich einfach eine neue und eigene Normalität. Durch ihren Beruf ist ihr das ja auch möglich, da sie überall schreiben kann.
Linda ist eine spannende Person, die einem leid tut, die aber auch eine wahnsinnige Stärke zeigt.

Leider empfand ich den Aufbau des Buches als teilweise verwirrend. Passiert das Erzählte gerade wirklich oder spielt es sich nur in Lindas Kopf ab? Die Sprünge zwischen Realität, Gedankenwelt und Roman sind schlecht zu erkennen und das empfand ich beim Lesen als zu anstrengend.
Außerdem kam es dadurch zu Wiederholungen und manchmal langatmigen Passagen. Schade!
Zum Ende hin wurde es aber zum Glück nochmal richtig spannend!

Ein mitreißender und emotionaler Thriller, der teilweise sehr spannend ist und mir gut gefallen hat!


Die Falle
Melanie Raabe
Thriller
btb Verlag
Gebundenes Buch
ISBN: 978-3-442-75491-5
€ 19,99 [D], € 20,60 [A]

Mehr Infos zum Thriller gibt's HIER!

Viele Grüße vom Cocolinchen!


Mein Exemplar wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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